Hi, mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv.

Tobi

 

Tach. Mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv. Und aus Dortmund. Ich hab keine Ahnung, was nun schlimmer ist.

 

Aber – keine Sorge! Dies ist kein Selbsthilfeforum. Soviel vorweg.
Mein Name ist, wie gesagt, Tobi, und ich bin, wie gesagt, depressiv.
So weit waren wir bereits.
“Ich bin auch manchmal traurig” mag da jetzt das eine oder andere Menschlein denken, und genau aus diesem Grund habe ich beschlossen, diesen Blog zu schreiben. Nunja. Fast.
Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand neben einen Querschnittsgelähmten im Rollstuhl kniete, ihm tief in die Augen sah und sagte:

“Komm. Ich sitz auch mal ganz gerne rum. Aber jetzt reiß dich mal zusammen und geh ne Runde um den Block. Was meinste?”

Ja, richtig, schon fast wieder irgendwie witzig, da absurd.
Dennoch bekomme ich häufig solche “Ratschläge” und “Zuwendung”, da ich ja “etwas traurig bin.”

Ich bin nicht traurig. Ich bin depressiv.

Depressionen werden immer noch mit viel zu spitzen Fingern angefasst, immer noch lieber in die Stille der Schande geschoben als sie einfach mal ganz offen als das thematisieren zu können, was sie sind: Eine Krankheit.

Den eigentlichen Anlass, diese ganze Blog-Sache hier anzugehen war der Suizid einer ebenfalls depressiven Freundin an den Weihnachtstagen 2013. Ich mag nun garnicht auf die Tränendrüse drücken, denn das gehört nicht hierher, da zu persönlich. Ich erwähne dies hier, da in mir seither folgende Frage keimt:

Ließe sich so etwas verhindern, auch nur ein einziges Mal, wenn sich Depressionen ein kleines Stück aus der heimlichen Ecke hinausbewegten, in die Anerkennung der breiten Masse als Krankheit und Verletzung, als eben nicht “mimosenhaftigkeit”, sondern auf einer Stufe mit gebrochenen Beinen, Krebs und anderen Dingen, die jedem von uns widerfahren können? Als eine Sache, die man ganz selbstverständlich äußern und dafür lediglich ein informiertes “Ah, okay, dann weiß ich bescheid, wenn du manchmal komisch bist” bekommt statt eines “Aha, soso, nun, ich bin auch manchmal traurig” mit einem still hinterhergedachten “…aber ich stell mich deshalb nich an.”

Genau darum soll es gehen. Ich möchte Depressionen Gesichter geben. Kein Jammerforum.
Einen Ort, an dem “Leute mit” den “Leuten ohne” einfach mal schildern können, wie das ist.
Wir sind nicht “verrückt” oder “etwas falsch im Kopf” oder “halt n bisschen traurig” – sondern haben schlichtweg ne nicht ganz so offensichtliche Krankheit, die Vielen noch recht fremd ist.
Nichts, wofür man sich schämen müsste.
Nichts, was nur hinter vorgehaltener Hand und geflüstert durch die Welt dringen darf.
In diesem Sinne möchte ich dann mal den Anfang machen.

Hi, mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv. Aber eben nicht traurig. Dafür aber leider aus Dortmund.

133 thoughts on “Hi, mein Name ist Tobi. Ich bin depressiv.

  1. Hallo Tobi,
    eine sehr gute Idee die Du da hattest!
    Depressionen sind in der Tat leider ein sehr verschwiegenes und oft verheimlichtes Thema,
    wie schon Blogger vor mir geschrieben haben,denkt man häufig auch,man hätte garkeine,weil die wenigsten wissen,wie sich Depressionen äussern!
    Man merkt persönliche Veränderungen an sich selbst und wie schon beschrieben wurde,merken es manchmal auch andere,aber eben nur manchmal,weil man häufig ‘gute Miene zum bösen Spiel’macht-wenn man daß so sagen kann,oft lächelt man obwohl einem innerlich garnicht so zumute ist,aber man verhindert so z.B. nicht ernst genommen zu werden..oder gar belächelt..
    Ich war vor kurzem auf Reha(psychosomatisch),auch ich habe in den letzten Jahren ein paar Momente erlebt,die mich geprägt und man könnte sagen-innerlich gezeichnet-haben!
    In der Reha erfuhr ich das erste mal,wie sich eine Depresion überhaupt äussert und welche Anzeichen es gibt!
    Ich war doch sehr erstaunt,denn auch ich hätte nie gedacht,daß ich eine Depression haben könnte,jeder ist schliesslich mal schlecht drauf oder ‘traurig’..und doch traf jeder Punkt zu,der eine Depresion beschreibt.
    Aber bei einer Depression ist das alles ausgeprägter und ein schleichender Prozess!
    Ich habe auch diese starken Stimmungsschwankungen,bin schnell gereitzt,lebe seit einiger Zeit ziemlich zurück gezogen und komme viel schneller an meine emotionalen Grenzen,als das früher mal war und in manchen Momenten weine ich auch..manchmal ohne ersichtlichen Grund!
    Man geht seinen Hobby’s nicht mehr so nach,wie in alten Zeiten und hat weniger Freude an Dingen,die einem immer viel Freude gemacht haben..eine Spirale die immer weiter nach unten geht und die man eigentlich versuchen sollte,wieder hinauf zu klettern,aber das ist leider nicht so einfach,wie gesagt!
    Deshalb DANKE ich Dir für Deinen Blog und die gute Idee,Depressionen zum Thema zu machen!

    Liebe Grüsse Natascha
    P.S.Daumen hoch und weiter so!

  2. mein erster satz zu meinem freund war ..hi ich bin sevda und depressiv ..aber nicht bekloppt ..ich musste echt lachen als ich dein text gelesen habe..auf jedenfall werd ich dein blog verfolgen..lg aus bremen

  3. Ich finde eben doch, dass Depressionen eine Art der Traurigkeit sind.
    Wie eine alte häßliche Tante die keiner mag. Ich habe sie nicht eingeladen. Auf einmal ist sie da, und alleine ihre Anwesenheit treibt mir die Tränen in die Augen. Ich kann sie nicht wegschicken, sie bleibt, solange ich weine. Und solange sie da ist, weine ich. Und weil ich nicht weiss, wie ich sie loswerden kann, werde ich immer trauriger.
    Sport kann die Tante gerne mitnehmen. Schick doch bitte Sport vorbei, damit Sport ihr Beine machen kann.

  4. Hi,
    irgendwie macht mir das Mut. Ich versuche trotz allem, mitten im Leben zu stehen, aber die (Zukunfts-)Ängste machen es einem manchmal schon schwer.

    Ich würd mich freuen, wenn du dich bei mir melden würdest…Austausch mit “Menschen-mit”, die ihren Spaß am Leben nicht verloren haben und offen dazu stehen, was mit ihnen ist, würde mir a) gut tun und b) Spaß machen 😀 Bin übrigens 20 und aus Hessen.

    • Hallo Katharina.
      Ich teile die gleichen Ängste wie du.
      -Die Zukunft.
      Kenne das Gefühl der Einsamkeit gut, da es einfach zu wenige Menschen gibt die einen ernst nehmen und zuhören.
      Einfach mal ehrlich über seine Gedanken, Ängste und Gefühle zu reden wäre für uns alle durchaus ein guter Anfang.

      Anni (20) aus Stuttgart :))

  5. Hi, Tobi,
    Ich bin aus Schwaben. Dagegen hilft nix. Aber gegen die Depressionen nehme ich seit vier Jahren Medikamente. Traurig bin ich manchmal trotzdem. Heute allerdings ganz und gar nicht: Danke für deine Ehrlichkeit und alles Gute!

  6. Hey, vielen Dank.
    Ich freue mich auf mehr. Der Spruch “jetzt reiß Dich mal zusammen” führt irgendwann dazu, dass wirklich irgendwann etwas reißt…. Meistens ein Stück Deiner Seele.
    Mach bitte weiter!

    Micha

  7. Ich sage ganz einfach nur Danke! (schön zu wissen, dass man nicht alleine da draussen ist!)

    LG, Jenny

    PS: Dortmund ist doch toll!!! 😉

  8. Hallo Tobi
    Ich hab mir das alles durchgelesen und finde es super wie viele Menschen du dadurch ansprichst!
    Meinen Respekt!
    Bei mir es nun so dass meine Schwester erkrankt ist und ich ihr unbedingt helfen möchte. Ich habe auch das Gefühl dass sie mir am meisten vertraut und ich will dass es so bleibt. Hast du oder andere betroffene einen Rat für mich???
    Lieben Gruß Natali

    • Liebe Natali! Es gibt häufiger “Kurse” für Freunde oder Verwandte von “Betroffenen”. Leider findet man Flyer dazu meist bei Psychologen oder Psychotherapeuten. Aber – du kannst ja auch einfach mal dort anrufen und nachfragen, ob sie wissen, wann mal wieder so eine Veranstaltung geplant ist.

    • hallo,
      ich bin die Nelly und Krankenschwester in einer Psychiatrie, wo wir viele Patienten mit Depressionen behandeln. Ich kann den Tip geben: wichtig ist es die Leute hoch zu bekommen… (was nicht gerade einfach ist) versuchen sie für etwas zu begeistern (wir bieten diverse beschäftigungen an: backgruppe, bewegungstherapie, musiktherapie, kognitives training… an denen sie teilnehmen müssen) und teilweise muss man auch die leute “zwingen” aufzustehen (immer wieder sagen oder am bett stehen bleiben bis sie aufstehen), versuchen wieder einen richtigen Tagesrhythmus rein zu bekommen. Manchmal haben wir schwer depressive Patienten- diese fühlen sich innerlich komplett leer, “haben keine gefühle mehr” (oft auch wie innerlich tot beschrieben) bei denen ist es oft so, dass wir versuchen ein gefühl der wut zu wecken (geht am einfachsten)- ohne dabei fies, gemein zu sein sondern immer noch respektvoll- wenn sie dieses schon äußern können, dann ist das ein erster guter schritt… dieses wird im anschluss natürlich mit dem pat. nachbesprochen warum und weshalb man ihn wütend gemacht hat. Natürlich ist es für den betroffenen Patienten nicht immer gleich nachvollziehbar und dieser ist dann sauer auf mich/uns , das muss man dann erst einmal aushalten.

  9. Lieber Tobi, ich finde zwar nicht, dass dieses Thema noch sehr tabuisiert wird, allerdings freue ich mich immer, wenn Menschen so mutig sind und darüber öffentlich(!) reden bzw. schreiben. Ich habe bis vor 1, 2 Jahren selbst mit einer Freunden über Depression und Suizidb gebloggt und mit 19 Jahren ein Buch geschrieben (sitze inzwischen auch schon an einer Fortsetzung, weil man wächst ja doch Tag um Tag durch neue Erfahrungen), und bin wirklich froh darüber zu sehen, wie viele Schritte die Gesellschaft gegangen ist und wie wenig in meinem Umfeld noch stigmatisiert wird. Menschen, die nicht betroffen sind, die niemanden in seinem Bekanntenkreis oder in der Familie haben, können rein gar nichts mit den Worten Stolpern und Fallen und Kämpfen und heulen und weinen und weinen und heulen und dem Gefühl von Bewegungslosigkeit anfangen. Aber Worte mit denen man diese Gefühle und die Machtlosigkeit seinerselbst gegenüber hat, fallen einem ja auch nicht einfach aus dem Mund und wenn doch, dann heißt das nicht, dass sie auch in die Köpfe und in die Herzen unserer Mitmenschen wandern und das ist das Fatale. Ich wünsche dir ganz viel Glück und Erfolg und auch ein wenig Freude dabei, deine Geschichten zu erzählen. Ich bin ganz gespannt auf deine Texte und deine Erlebnisse, Gefühle und Gedanken!

  10. Habe vor 4 jahren aus berzweiflung nen selbstmordversuch gemacht. Damals war ich in einer sehr schlimmmen beziehung mit körperlichen gewalt etc. Durch den druck der beziehung griff ich immer mehr zum alkohol :-(. Und dann kam in einem rausch alles zusammen und ich habe versucht mir das leben zu nehmen. Ich bin dann in eine klinik, freiwillig, um mir irgendwie helfen zu lassen. Damals kam dann raus dass ich Bipolar bin. Also manisch- depressiv. Leider kenne ich meinen leiblichen vater nicht, ich habe ihn aber nun endlich gefunden, nach 30 jahren!!! Auch er, sowie drei meiner geschwister von seiner seite, sind manisch- depressiv :-(……. Ich habe mich immer gegen medikamente gewehrt, habe sie mal probiert, aber da fühlte ich mich so tot…………. Nun habe ich seit drei jahren einen ziemlich cooolen job, mein traumberuf, aber er kostet mich alle nerven ud die depressiven phasen haben mehr und mehr zugenommen :-(. Letzte wochen war ich beim arzt….burn out….mein gewicht ist derzeit bei 43 kg bei 167 cm….. Am donnerstag fange ich wieder mit einer therapie an……. Momentan geht es mir nicht so toll…… Und das obwohl ich eigentlich in einer super glücklichen beziehung bin und alles habe was ich mir je erträumt habe. Meinen Mann, meinen Hund meine katzen und meine kaninchen……
    Es könnte allles so schön sein…….
    Ich danke dir für deine worte und diese seite!!!!!!

  11. Komisch… Zufälle soll es ja nicht geben – oder doch?

    Vor ca. zwei Wochen hat sich ein ehemaliger Klassenkamerad und Gitarrist meiner ersten Kellerband in Bochum das Leben genommen. Heute stoße ich wiederum, durch den Like einer alten Freundin aus Dortmund, auf deinen Blog. Mittlerweile in Freiburg lebend, fange ich schon an mich zu fragen, ob Depression statistisch gesehen in NRW häufiger vorkommt, als hier unten – wegen einer schlechten Wirtschaftslage oder einfach nur weniger Sonne, oder so…

    Du merkst, ich habe im Grunde keine Ahnung. Und genau das ist mein Problem: Nämlich mein kläglicher Versuch nachzuvollziehen, wie kacke und schuldbeladen man sich eigentlich fühlen muss, und wie wenig Sinn man noch in seinem Leben sehen muss, um sich in letzter Konsequenz selbiges zu nehmen. Was bleibt mir anderes übrig, als der hilflose Vergleich, mit Situationen, in denen es mir mal richtig beschissen ging und ich nicht aufstehen oder mit Leuten sprechen wollte? Das ganze hoch zehn nehmen?

    Oder wohin mit meinem gut gemeinten Rat, der eigentlich nur mein Mitgefühl oder meine Liebe für jemanden ausdrücken soll, in der Hoffnung ihn vielleicht so vor dem Selbstmord bewahren zu können? Mit anderen Worten, wie begegne ich jemandem, der depressiv im Sinne des Krankheitsbildes ist und dessen Leiden offensichtlich viel größer ist, als ich mir vorstellen kann?

    Weiter anrufen weil man einen Rückruf schon nicht mehr erwartet oder es lassen, weil es den anderen sonst überfordert?

    Vielleicht gibt mir ja dein Blog etwas mehr Aufschluss darüber. Bis dahin aber erstmal eine gute Zeit auf der (Kultur-?) Messe!

  12. Lieber Tobi,

    Danke für Deine Worte – Du tiffst es extrem auf den Punkt.

    Noch vor 2 Jahren hatte ich keine Ahnung, was genau Depressionen sind, ja, vermutlich hät ich genau so reagiert, wie Du es beschreibst. Mittlerweile, nach diagnostizierter schwerer Depression, andauernder Medikamenteneinnahme und Psychotherapie weiss ich leider Bescheid. Auch ich schreibe. Aber (noch) nur für mich.

    Wenn’s mir gut geht, grenzt mein geschriebenes nahezu an Wahnsinn. Ich war jetzt zweimal (sehr sehr nah) am Suizid. Diese hinterhältige Krankheit übernimmt das Denken und Fühlen und führt einem zu derart schlimmen Gedanken. Und es erschüttert mich, im nachhinein zu lesen, was für Gedanken ich hatte.

    Das schlimme ist doch, von aussen betrachtet, wirke ich normal – manchmal etwas launisch, gereizt, traurig – aber sicher nicht schwer krank – aber ich würde behaupten, genau das bin ich – diese Krankheit kann tödlich sein und wird so oft unterschätzt.

    Auf jeden Fall: Danke für Deinen Mut & Deine Offenheit!

  13. Hey,
    ich reih mich jetzt einfach mal in die Reihe der Fürsprecher ein, nein, in die Reihe der Begeisterten. Jedes Wort kann ich nachvollziehen, jede Vorwurfs- und Ausredenvariante nachempfinden. Kein noch so hochbezahlter Schauspieler reicht an das Talent eines Depressiven heran, der vermitteln will; “Es ist alles okay!” und dann allein in sich zusammensackt. Deinem Text nach hast du zumindest keine Familie, die noch zusätzlich, wenn auch ungewollt, dazu beiträgt. “Mach doch mal was.” oder nach erfolgreicher “Es geht mir toll!”-Präsentation heißt es; “Bei mir lächelst du nie.” Ein Highlight ist auch: “Freu dich doch mal.” oder “Sei froh dass du einen Mann, wie mich hast, der dich unterstützt und dir hilft…” Lieb gemeint, vernichtend für den Angesprochenen… Ab in die Mühle zwischen Vorwürfen und Selbstgeißelung… Willkommen in der endlosen Abwärtsspirale, ein weiterer Bahnhof auf dem Weg nach unten wurde hinzugefügt… Zurück bleibt Bewegungslosigkeit und Starre… Ich glaub, ich werd meinem Mann deinen Link schicken. Vielleicht klingt es aus deiner Feder verständlicher… Ich stoße mit meinen Erklärungen jedenfalls auf Unverständnis. Schlimmer noch, auf Sätze wie; “Ich glaube, du liebst mich nicht mehr….” “Dann mach doch mal mit…”…. spätestens an der Stelle stellt sich meinerseits Schweigen ein, Sinnlosigkeit macht sich breit und…… olè!!! Ein neuer Bahnhof auf der Spirallinie…

    Weiter so, mich hast du zu deiner Anhängerschar dazugewonnen….

    Liebe Grüße, Nicky

  14. Hallo Tobi, liebe betroffene,

    Durch Zufall bin ich auf deinen blog gestoßen, der, wie ich finde, trotz deiner depressiven Stimmungslage eine menge witz und Charme enthält! Klasse! Ernstes Thema gut rübergebracht. Ich bin nicole aus Berlin.
    Ich selbst habe fast täglich mit depressionen zu tun. Nicht in eigener sache. Ich bin Sozialarbeiterin und arbeite in einem betreuen wohnen. Die Menschen, die wir aufsuchen, haben die verschiedensten psychischen Erkrankungen. Viele auch Depressionen. Fast alle haben eines gemeinsam: sie sind meistens sehr dankbar, dass wir kommen und zuhören. Ihr könnt reden und euch entlasten. Mit Sicherheit motivieren wir auch zu Veränderungen, die aber in eurem tempo und nur, wenn ihr dazu bereit seid, erfolgen! Einmal depressiv ist nicht immer für immer depressiv! In diesem sinne wünsche ich euch allen kraft, den weg zu uns zu finden. Wir sozis sind keine wunderheiler, aber können helfen euer leid ein Stück weit zu mildern. Habt mut und wendet euch an die nächste beratungsstelle oder an den sozialpsychiatrischen eurer stadt!
    Alles liebe!
    Nicole

  15. Hi Tobi!
    Ich danke Dir für diesen Blog. Seit nunmehr fast 2 Jahren bin ich schwer depressiv. In meinem Umfeld wollte mir das nur niemand abnehmen:das kann ja gar nicht sein … Du bist doch unsere Frohnatur … Du lächelst und lachst doch ständig… dann hagelte es teilweise Vorwürfe: warum meldest Du Dich nicht … warum sagst Du denn nichts …
    Warum ich nichts sage? Weil ich monatelang im Dunklen getappt bin und mich einfach nicht mehr wiedererkannt have … weil ich nicht wusste, was mit mir los ist … ich mir dadurch weitere Sorgen gemacht habe … im November 2012 habe ich dann endlich Kontakt zu einer Psychologin aufgenommen, die mir in der Zeit nach dem Tod meiner besten Freundin geholfen hat …. seitdem geht es mir besser, weil ich weiß, was mit mir los ist…sie begleitet mich seitdem wieder regelmäßig im Abstand von gut 10 Wochen. ..
    Hi … ich bin Melanie und depressiv

  16. Lieber Tobi,
    ich sah eben durch FB deinen Blog und mir fällt nur eins dazu ein: JA – Super – DANKE – weitermachen!!!! Wunderbar geschrieben, absolut inspirierend und einfach nur: JA 🙂
    Ganz ganz liebe Grüße von einem (der hoffentlich vielen vielen) neuen Stammleser 🙂

  17. Hallo Tobi,

    was für ein Zufall….komme gerade von der psychischen Notambulanz und mir wurde bestätigt, was ich schon eine Weile fühle, ich habe eine mittlere- schwere Depression und nun sehen ich Deinen Blog. Scheint was zu bedeuten!
    Ich will mich nicht so fühlen, wenn ich denn überhaupt etwas fühle. Für mich ist der Zustand der Energie- Bewegungs- und Handlungsunfähigkeit eine Qual und ich werde es jetzt mit einem Antidepressivum ausprobieren.
    Du hast vollkommen recht, wenn Du schreibst, das einem die meist gut gemeinten Ratschläge echt auf den Zeiger gehen, denn wenn es so einfach wäre, hätte man sich schon lange selbst befreit, wäre aufgestanden, hätte sich zusammengerissen und etwas “gemacht”. Ich habe das jetzt wirklich lange versucht, mit dem Ergebnis, noch trauriger zu werden, weil es mir ja nicht gelingt!
    Danke für Deine Worte, ich bleibe am Ball…..

    Alles Liebe
    Ari

  18. Hallo Tobi,
    mein Name ist Till und ich leide an einer Depression und an Panikstörungen.

    Ich kann gar nicht verstehen, was schlimm daran sein soll aus Dortmund zu kommen. Meine Familie kommt auch von da und auch, wenn ich in Niedersachsen geboren wurde schlägt mein Herz doch im Ruhrpotttakt.

    Danke für deinen Blog. Die Gewissheit nicht allein zu sein… hilft. Ich habe jetzt im Winter meine Ausbildung zum Logopäden abgebrochen, weil ich meinen Alltag nicht auf die Reihe bekommen habe.
    Wie es in meinem Kopf aussieht? Naja ich beschreibe es gerne so: Ich sitze an einem Schreibtisch und vor mir sind 1000 Bildschirme auf denen überall etwas anderes läuft. Oben rechts in Reihe 5 sind ein paar Zweifel. Darunter die Angst zu Versagen… und das in zehn Varianten. Auf der anderen Seite Erinnerungen an schlechte Erfahrungen…

    Als ich während meiner Schulzeit gemobbt wurde, weil ich nicht in die vorgegebene Gussform passte, hatte ich oft den Wunsch einen Schlussstrich zu ziehen… heute laufe ich mit dem Wunsch auf einen Resett-Knopf durch die Gegend… wie bei Mario… Level mal wieder nicht geschafft…einmal den Resett-Knopf drücken und mit einem neuen Mario durchstarten…

    Im Februar hab ich einen Termin, weil ich mich in Therapie begeben will. Ich will nicht mehr von einem Auto angefahren und ein Jahr im Koma liegen… ich will keinen Resett-Knopf mehr. Ich will mit den wenigen Leben die mein persönlicher Mario noch hat das Level schaffen.

    Und zu wissen, das man nicht allein ist… das ist wie der notwendige Pilz, der einen größer und stärker werden lässt um das Level zu schaffen.

    Danke dafür.

    • Lieber Till,
      ich bin Kati und ich bin depressiv. Vielen Dank für deinen tollen Vergleich mit Mario und den Pilzen. Mir geht es ähnlich wie dir. Ich möchte so nicht mehr weiterleben. Ich möchte endlich mein Leben auf die Reihe bekommen und deswegen warte ich schon seit 3 Monaten auf einen Therapieplatz.
      Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

  19. Hallo, mein Name ist René, ich bin depressiv und ich komme “vons Land” (Münster).
    Ich bekomme auch immer viele gute Vorschläge die einem helfen sollen. zB mach Sport, tue schöne Dinge etc. Doch leider kriegt man den “Arsch nicht hoch” wenn man in einer Depression steckt. Zum Glück hab ich eine Nachbarin die mich jeden Morgen zwingt früh aufzustehen und mit ihr spazieren zu gehen. Das hilft wirklich ein wenig. Ich würde sonst schnell wieder zurück in meinen alten Trott fallen (Lange schlafen..aber nachts nicht ins Bett finden und am PC zocken). Aber ich schaffe es einfach nicht eine Arbeit zu behalten. Zur Zeit bin ich Hausmann ohne Unterhalt. Mein Mann verdient auch nicht soviel und wir müssen wegen unsere Privatinsolvenz (unser Geschäft ging Pleite) das meiste Geld abgeben. Daraus ergeben sich viele Probleme. Es reicht halt vorne und hinten nicht. Schöne Dinge zu machen kostet aber irgendwie meist Geld. Mein Psychiater sagte zu mir: Solange sich die Lebensumstände nicht ändern kann man auch aus keiner Depression gesunden. Na toll, noch 4 Jahre dann sind wir die Schulden los. Vielleicht wirds dann besser. Ich ziehe mich auch immer weiter von Freunden zurück. Manchmal habe ich einfach keine Lust. Ein andermal schäme ich mich für unseren ärmlichen Lebenstil. Mitlerweile hab ich auch totales Übergewicht bekommen. Hauptsächlich durch Billigfood. Gemüse ist teuer. Nudeln, Kartoffeln, Reis und Brot aber nicht.

    Zum Schluß möchte ich unbedingt noch ein paar Worte zum Suizid sagen. Ich hatte selber mit 19 Jahren einen Selbstmordversuch weil ich geglaubt habe es geht nicht mehr weiter.
    Mein Chef ein Tyrann. Coming Out. Keine Unterstützung seitens der Familie. Erster Freund mit erster Trennung. das war alles zuviel auf einmal. Heute aber bin ich froh, das es beim Versuch blieb.
    Allen die sich mit dem Gedanken des Suizids tragen den möchte ich folgendes sagen.
    Wenn du soviel Mut und Kraft hast dein Leben zu beenden, dann hast du auch Mut genug, dein Leben zu verändern. Mach kaputt was dich kaputt macht. Was hast du noch zu verlieren?
    Ich bin hingegangen und habe meinen Chef gesagt er kann mich mal. Das muss natürlich nicht sein. Aber einen neuen Job suchen geht doch sicher, oder?
    Ein jeder muss aber für sich den Weg finden mit der Depression zu leben und auch vielleicht Heilung zu erfahren. Selbsthilfegruppen können da genauso ein Weg sein wie Sport oder Nahrungsumstellung. Eine geregelte Tagesstruktur wird auch immer gerne empfohlen. Der Weg zurück ins Licht ist hart aber er lohnt sich.
    Ich wünsche euch viel Kraft.
    René

  20. Lieber Tobi,
    ich bin aus Wuppertal, ist das jetzt schlimmer als Dortmund? 😀 Ich finde deinen Mut und deine Ehrlichkeit bewundernswert, also Daumen hoch dafür! Bei mir selbst wurde mit 16 Jahren Borderline diagnostiziert, jetzt bin ich fast 23 und habe unter anderem auch mit Depressionen zu kämpfen. Ich kann Dir also gut nachfühlen, wie es Dir geht. Deinen Blog werde ich weiter verfolgen!
    Alles Gute,
    Jasmin

  21. Hallo Tobi,

    vielen Dank, dass Du das Thema öffentlich machst und somit anderen eine Plattform bietest, auch über das Thema zu schreiben.

    Gleich Eingangs möchte ich eine eigene Erfahrung teilen, die ich bei einem ausgebildetem Psychotherapeuten machte. Nachdem ich ihm meine Probleme geschildert habe hat er mit gesagt: Du bist nicht depressiv, Du hast nur keine Lust mehr, zu leben.

    Ich weis ja nun wirklich nicht, was dieser Mann mit dieser Aussage bezwecken wollte. Nein!!! Ich möchte nicht sterben!. Hat er von mir diesen Aufschrei erwartet? Ehrlich gesagt, ich weis es nicht und ich habe nicht aufgeschrien, ich konnte nicht.

    So nehme ich nun seit Jahren auch Tabletten, die mir helfen sollen, nachts besser zu schlafen und am Tag mehr Antrieb zu haben. Aber was hilft das, wenn ich weiterhin ohne Arbeit bin, mich mit einem Minimum an Geld durchs Leben kämpfen muss und dem Gegängel des Jobcenters ausgesetzt bin, ohne dass mir wirklich geholfen wird und ohne Maßnahmen, die mich wirklich weiter bringen?

    Wie kann ich mir in der Situation selbst helfen? Aussichtslose Situation, dadurch wenig Motivation. Wenig Motivation, dadurch wenig Antrieb. Wenig Antrieb, dadurch wenig Kommunikation mit Anderen. Weng Kommunikation mit Anderen, dadurch keine Lösungsvorschläge von Anderen. usw und so fort. So habe ich immer weniger Kraft, mich selbst aus der ganzen Scheiße zu ziehen und vereinsame vor meinem Computer.

    Danke Tobi, dass Du diesen Blog ins Leben gerufen hast. Es tut gut,sich mal das Eine oder Andere von der Seele zu schreiben in der Gewissheit, dass es Menschen lesen, die das verstehen.

    Alles Gute Euch allen,

    Euer Berthold

  22. Tach Tobi, beeindruckend, gehöre zwar zu den “Menschen-ohne” teile aber deine Meinung zum Thema was die Behandlung der Gesellschaft anbelangt. Werde mir das hier auch weiter druchlesen, also weiter so.

  23. „Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand neben einen Querschnittsgelähmten im Rollstuhl kniete, ihm tief in die Augen sah und sagte:

    “Komm. Ich sitz auch mal ganz gerne rum. Aber jetzt reiß dich mal zusammen und geh ne Runde um den Block. Was meinste?””

    Word. Und auch sonst: . !

  24. Ansich ein guter Text und auch eine gute Idee. Eine Querschnitsslähmung oder Krebs gleichzusetzen find ich allerdings ziemlich unangebracht. Depressionen kann man bekämpfen, sogar alleine ohne fremde Hilfe. Psychische Probleme haben meist eine Ursache, ein schwaches Gemüt kann gestärkt werden. Ein Querschnittsgelähmter wird nie die Chance haben, um den Block zu laufen, daher ist der “Zuspruch” absurd. Zudem finde ich, hat überhaupt niemand das Recht, seine Ängste oder Tiefen höher/schlimmer als die der anderen zu setzen und deswegen seien alle, die mal traurig sind, nicht depressiv. Jeder hat Probleme und Ängste, es äußert sich bei jedem anders, jeder verarbeitet es anders. Sehr egoistische Denkweise, die Aussagen der anderen herunter zu spielen. Wer will schon ohne ärztliches Gutachten wissen, wer wirklich depressiv ist und wer nicht? Woher weiß der Depressive, dass das Gegenüber nicht oft schweißgebadet nachts aufwacht oder garnicht erst schlafen kann? Nur weil es manche runterspielen, heißt das noch lange nicht, dass sie kein verständnis dafür aufbringen können.

    • Entschuldige bitte, dass ich so direkt bin: du hast keine Depressionen, oder? Wenn man Depressionen hat WEIß man nicht, dass bzw. ob dir geholfen werden kann. Die Betroffenen gehen davon aus, entweder mit der Krankheit leben zu müssen, bis man stirbt, oder mit der Angst leben zu müssen, dass die Krankheit wieder durchkommt. Depressionen sind nicht einfach nur “Probleme oder Ängste” -oder eben “schlechte Laune”. Klar, es ist ein Teufelskreis, das eine bedingt das andere, aber Depressive sind (ohne erkennbaren Grund! Das ist das Fiese.) voll mit Barrikaden, mit Hemmungen, mit Selbstzweifeln und zum Teil auch mit Selbsthass. Wenn du Probleme oder Sorgen hast, kannst du das wahrscheinlich irgendwie wieder hinkriegen. Aber wenn du morgens aufstehst und merkst, dass du dich selbst nicht ertragen kannst und dich eigentlich auch anderen nicht zumuten kannst, ohne dass irgendetwas passiert ist, was dich in diesem Denken bestärkt hat, weiß man schon manchmal nicht, wo der Hammer hängt.
      Ich kann dir nicht absprechen auch wirklich belastende Probleme zu haben, oder Ängste -wie käme ich auch dazu? Aber in diesem Blog schreibt ein junger Mann aus Dortmund nicht einfach nur, was ihm in der letzten Zeit Doofes passiert ist, sondern spricht von seinen Erfahrungen mit einer Krankheit, die im schlimmsten Fall das Leben kosten kann.

  25. Hallo Tobi, eine ganz, ganz tolle Sache – durch diese Perspektive auf das Thema Depression habe ich bereits beim Lesen deines ersten Artikels einen neuen Blickwinkel gewonnen. Weiter so. Rock it!

  26. Hallo Tobi – und alle anderen, die sich für das Thema interessieren.

    Mein Name ist Britta. Ich bin depressiv. Und nicht aus Dortmund. Aber tröste dich, das macht es auch nicht wirklich besser…

    Genau wie du Tobi, und auch wie die meisten anderen Betroffenen, kämpfe ich Tag für Tag ums Überleben. Dafür, dass es mir wieder besser geht. Keine andere Krankheit fordert soviel Kraft, Engagement, Eigeninitiative und Arbeit an sich selbst, wie Depressionen. Und für keine andere Krankheit wird man so verachtet, so verurteilt, so als faul, als Sozialschmarotzer hingestellt, wie für Depressionen.
    Danke. Mir geht’s eh schon schlecht. Aufgrund all dieser Vorwürfe und Vorurteile schäme ich mich auch noch – dafür, dass ich nicht selbst und spontan in der Lage bin, mich zu heilen. Welcher Krebskranke käme je auf die Idee, so zu denken?

    Nach 2 jähriger Krankheit, verschiedenen stationären und teilstationären Klinikaufenthalten, einer Reha und ambulanter Therapie habe ich nach einer stufenweisen Wiedereingliederung wieder angefangen zu arbeiten. Und das erste, was ich nach meiner Wiedereingliederung zu hören bekommen haben war: Also wir hätten ja erwartet, dass du jetzt VOLL DURCHSTARTEST. Für mich hat sich das so angehört wie: „Nett, dass du nach 2 Jahren Urlaub wieder gut erholt zurück bist. Da kannst du ja jetzt auch wieder voll Power arbeiten.“

    Ich hatte keine Rücksicht erwartet. Auch nicht, dass man mich mit Samthandschuhen anfasst. Aber vielleicht so ein klitzekleines bisschen Verständnis. Oder Interesse. Wie ist das, wenn man Depressionen hat. Was bedeutet das. Wie fühlt man sich. Als keiner gefragt hat, habe ich versucht, von mir aus ein bisschen zu erzählen. Auch um zu erklären, warum ich eben noch nicht so voll leistungsfähig bin, Fehler mache, Dinge vergesse oder mich manchmal nicht so gut konzentrieren kann. Ich dachte, vielleicht trauen sie sich nicht zu fragen. Leider war’s das nicht. Ich solle mit meiner Krankheit nicht so hausieren gehen. Aber den Kollegen, der an der Dialyse hängt, den fragen alle regelmäßig: “Mensch, wie gehts dir denn? Ach du Armer.” Klar. Nierenversagen ist ja auch eine RICHTIGE Krankheit. Depressionen? Stell dich halt nicht so an. Du musst nur wollen, dann geht das schon.

    Danke, dass du Depressionen zum Thema machst. Und über die Vorurteile sprichst, denen man ausgesetzt ist. Ich habe bei Facebook ein Bild mit einem Text dazu gemacht, das schon 10.000 mal geteilt worden ist. Ich denke, wenn du mit deinem Blog oder ich mit meinem Bild auch nur einen Menschen dazu bringen können, ein bisschen mehr Verständnis zu zeigen, oder Vorurteile abzubauen, dann haben wir diese Welt ein kleines bisschen besser gemacht.

    Alles Liebe für dich und für alle Betroffenen
    Britta

  27. Lieber Tobi, gute idee darüber zu schreiben und gut gemachter blog (abgesehen vielleicht von der grünen farbe links die es so schwer macht, den text zu lesen….) anyhow…. mich begleitet das thema schon sehr sehr lange, eigentlich seit der grundschule, nicht als selbst betroffene, dafür bin ich sehr dankbar, aber immer wieder als begleiterin, angehörige bzw. partnerin….. ich weiß nicht ob es auch bei unipolarer depression hilft, aber seit ich auf youtube den film von stephen fry zum thema bipolar gesehen habe, haben sich einige meiner vermutungen bestätigt. z.b. daß die zu vorschnelle verordnung und eben einnahme von antidepressiva, dazu führen kann, daß die eigentliche ursache unentdeckt bleibt. ganz wichtiges thema ist dabei die schilddrüse und bei männern zusätzlich das testosteron. fasziniert hat mich in dem fry video das thema omega drei. just to let ya know. falls rückfragen.. einfach kontakt aufnehmen.
    liebe grüße und alles gute für dich und all die anderen betroffenen.

  28. hallo…..
    ich habe nun seit schon 14 Jahren Depressionen / Bipolare Störungen…
    Wenn ich zurückdenke war es vor 14 Jahren tatsächlich noch ein Tabuthema…zum Psychiater zu gehen und sich dort hiilfe zu holen wurde man als verrückt abgestempelt…was musste ich mir nicht alles anhören…stell dich net so an…spinn net rum…bist doch nur zu faul zum arbeiten uwm…
    depressiv = bekloppt…
    ich finde das Verständis anderer hat sich schon sehr gebessert – aber es wird immer Menschen geben, die Depressionen nicht als Krankheit ansehen sondern als Einbildung!

  29. Hey!Cooler eintrag,ich finds n wichtiges Thema.
    Ich kenne das Gefühl mit der ewigen Angst vor der Zukunft nur zu gut, es kann einem echt jede Hoffnung nehmen,auch wenn es bei mir bestimmt nie so schlimm war wie bei einer wahren Depression.Bei mir überwiegt einfach der Optimismus.Mit ihm stemme ich mich immer wieder hoch.
    Und vielleicht klingt das jetzt bescheuert aber meine große Hilfe ist und bleibt auch einfach Glaube( an das gute,an meine Religion,an DAS nach dem Tod usw.) .Fühle mit dir Tobi find es cool das du diese Seite machst!!
    R

  30. Hallo Tobi

    Der Blog ist grossartig. Du findest genau die richtigen Worte und ich hoffe auch Menschen ohne finden ihren Weg hierher.
    Danke.

    Laura

  31. Hey,
    ich bin Markus und Depressiv. Meine Drüsen schütten dummerweise nicht die erforderliche Menge an Dopamin, Noradrenalien und Serotonin aus um es etwas, nun ja, “mechanisch” auszudrücken. Aber auch ich bin manchmal traurig, was nichts mit meiner Krankheit zu tun hat….

  32. Depression ist eine Krankheit und immer mehr auch “starke” Männer müssen sich dem stellen. Da es eine Krankheit ist, sollte jedoch auch jeder die Kraft finden, einen Arzt aufzusuchen. Wenn man Schmerzen hat, geht man auch zum Arzt, wenn man depressiv ist, muss man sich auch ärztliche Hilfe suchen. Ich habe jahrelang hinter Masken gelebt, dann mich in Therapie begeben – mir hat es geholfen. Heute erkenne ich frühzeitig depressive Phasen und kann gegensteuern. Als ich damals viel weinte und tieftraurig war, mich aber “nicht zusammenreißen konnte”, dachte mein Partner – ich sei mimosenhaft – typisch Frau… ich konnte mit professioneller Hilfe (und das dauert seine Zeit, mit Rückschlägen etc) jedoch aus diesem Kreislauf ausbrechen. Ich finde es gut, dass auch ein Mann dazu steht, weil es meist ja doch als “Frauenkrankheit” angesehen wird. Depressionen können auch Menschen haben, von denen man das gar nicht dachte, weil sie immer stark wirkten… Ich finde diesen Blog wichtig – vor allem sollte es jedoch auch ein Aufruf sein, sich professionelle Hilfe zu suchen – weil auch diese Krankheit ist “heilbar”, die Lebensqualität kann sehr gesteigert werden.

  33. Hallo! Danke erstmal für deinen Blog! Schön, dass Depression mal nicht immer auf dasselbe festgemacht wird.Meine Depression, die sich eher weniger als Heulerei oder traurig sein äußert, sondern durch Aggression und ein Gefühl nicht vorwärts zu kommen gesundheitlich, ist eher die Folge von falscher und unnötiger Medikamentengabe und einer anderen Grunderkrankung, einer Angststörung.
    Ich krieg immer was zuviel, wenn Leute einem dann mit so Sachen kommen wie”du musst doch keine Angst haben” “ist doch gar nix” oder das Beste”na, dann hör doch einfach auf damit!”.Wenn man sich grade fast übergibt und/oder keine Luft kriegt hilft das gar nüscht.
    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht mir viel anzulesen in Kombi mit einer Therapie und möglichst gesunder Ernährung sowie sich nicht zu lange am Stück zurückzuziehen.
    Aber so vielfältig die Ursachen sind so unterschiedlich kann auch die Therapie aussehen.

  34. Lieber Tobi, ich freue mich über deine Offenheit und ich wünsche dir, dass du durch dein Projekt bald etwas weniger depressiv wirst. Gegen das “aus-Dortmund-sein” kann man nix machen (ich komm selbst von da wech, das bleibt an einem kleben) aber DU MUSST DA NICHT BLEIBEN! Protipp: Umziehen kann helfen. Berlin ist zwar auch nicht das reine Gold und auch hier gibt’s Dortmunder, aber mehr Sonne, selbst bei so einem Schei**wetter wie heute, und das ist gut bei Depression, wenn auch nur ein Bisschen.

  35. Hi, ich leide unter Depressionen und habe eine Querschnittlähmung. Aus diesem Blickwinkel möchte ich eine Sache zu deinem ansonsten tollen Artikel anmerken.

    Deinem Beispiel mit dem Querschnittgelähmten muss ich leider widersprechen. Es gibt tatsächlich Menschen, die solche Dinge auch bei Querschnittgelähmten tun. So habe ich es mehr als einmal erlebt, dass eine wildfremde Person zu mir meinte, dass ich nicht laufen könne, sei ja nur der Tatsache geschuldet, dass ich mich nicht richtig anstrenge und nicht um eine Lösung benühe. Denn heute könne man sowas schließlich behandeln und heilen. Er habe es ja im Fernsehen gesehen, also müsse es ja gehen.

    Diese Erlebnisse sind durchaus vergleichbar mit dem Unverständnis, das mir beim Thema Depression begegnet und das du sehr treffend beschreibst. Auch bei Depressionen bekommt man oft genug zu hören “Reiß dich mal zusammen!” oder “Wird schon wieder!”. Nein, es wird eben nicht wieder. Bei Querschnittlähmung objektiv und definitiv nach dem derzeitigen Stand der Medizin nicht. Da kann ich mich so viel zusammenreißen, wie ich will. Und bei einer akuten Depression ist man zumindest der festen Überzeugung, dass es nicht wieder wird. In beiden Fällen ist es sehr verletzend, dann so etwas zu hören.

    Du siehst, da gibt es mehr Parallelen, als man auf den ersten Blick meinen mag. Was die Sache bei der Querschnittlähmung allerdings noch verschärft, ist die Tatsache, dass sie sofort sichtbar ist und sich daher, wie oben angedeutet, sogar wildfremde Menschen erdreisten, einen ungefragt und aus dem Nichts heraus mit ihren Weisheiten zu konfrontieren. Davon bleibt man als Depressiver zumindest meist verschont, weil die meisten Menschen, die sich nicht auskennen oder selbst betroffen sind, die Depression nicht bemerken. Die Kombination ist allerdings unselig. Ich hatte schon Situationen, in denen ein solches Erlebnis in Bezug auf die Querschnittlähmung einen depressiven Schub ausgelöst hat. In solchen Situationen fange ich dann absurderweise wirklich an, mich zu fragen, ob ich vielleicht nicht doch zu wenig getan habe – obwohl das objektiv gesehen völliger Unsinn ist. Aber in der Depression sehe ich das dann nicht so klar.

  36. ich danke dir für diesen blog! es ist wirklich schwer bei jemanden verständnis zu finden,der nich selber betroffen ist oder beruflich damit kontakt hat.ich hab habe auch die diagnose depression vor nicht allzulanger zeit bekommen und warte auf einen stationären therapieplatz (wovor ich ziemlich viel angst habe).zum glück habe ich gut freunde die mich unterstützen wenn auch mit anfänglichen umgangsproblemen. es ist wirklich unfassbar schwer jemandem begreiflich zu machen wie es einem geht und umso mehr freue ich mich übef diesen blog.

    • Liebe Caro,
      Ich stand vor einem Jahr das gleiche Problem wie du:wartete auf einen stationären Therapieplatz und mir ging der Stift. Das gruselige Thema “Psychiatrie” schwebte wochenlang über mir. Ich hatte total viele Vorbehalte und Vorurteile (die aber nicht mehr zeitgemäß waren) und hatte Angst als verrückt abgestempelt zu werden. Aber es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Man kann sich endlich normal fühlen und nicht wie ein Alien unter gesunden Menschen. Die anderen Patienten verstehen, wenns dir mal nicht gut geht und du hast endlich mal Zeit dich nur um dich und deine Bedürfnisse zu kümmern. Seitdem ich in der Klinik war, kann ich meine Depression viel besser einschätzen, sehe, wann’s wieder losgeht und kann sofort entgegen wirken (Tabletten hochsetzen lassen, mir ne Auszeit gönnen…sowas eben.). Sieh es wie ne Kur für dich, eine Zeit in der Du dich ausprobieren kannst und lernen kannst, dir näher zu kommen.
      Genieß die Zeit, lass dich darauf ein und hab viel Spaß (ja, das ist möglich ;-)!

  37. Hallo Tobias. Also ich finde die Idee mit dem Blog eine gute Idee. Es ist schon so, dass viele Leute nicht wirklich über das was Depressionen sind informiert sind. Ich selbst war auch vor einigen Jahren davon betroffen und habe in diesem Zusammenhang festgestellt, dass es schwierig ist anderen begreiflich zu machen, was es bedeutet diese Erkrankung zu haben. Ich habe mich damals auf eigenen Wunsch in eine Klinik einweisen lassen, weil ich gemerkt habe, dass ich ohne Hilfe nicht aus der Nummer heraus komme. Was ich allerdings auch gesehen habe ist: Man kann diese Erkrankung wie (die meisten anderen auch) hinter sich lassen, wenn man sich wirklich mit ihr auseinander setzt.
    Genau dieser Punkt scheint einer zu sein, den viele an Depressionen erkrankte Menschen oft nicht sehen können. Naja, das liegt wohl daran, dass genau das eine Depression mit ausmacht. 😉 Ich habe in der Klinik in der ich damals war viele Menschen getroffen, denen es ähnlich erging. Das hat mir damals Mut gemacht. Vor allem zu sehen, dass ich nicht bekloppt bin oder allein mit diesem Problem auf der Welt umher spaziere. Was ich aber auch gesehen habe ist, dass es leicht ist sich hinter seiner Erkrankung zu verstecken. Ich habe viele Menschen kennen gelernt bei denen ich das Gefühl hatte, sie wollten gar nicht gegen die Erkrankung kämpfen. Es schien immer eine willkommene Ausrede zu sein an Depressionen erkrankt zu sein. Ich kann allen die davon betroffen sind wirklich nur dringend raten: HOLT EUCH HILFE! Und geht offen damit um. Auch wenn es schwierig ist: Erzählt anderen alles. Nur dann kann man euch verstehen. =)

  38. Hi Tobi, mein Name ist Barbara…ich lebe in der Eifel….und ich bin depressiv…..!
    Bin gespannt auf Deinen Austausch….lg BB

  39. servus tobi.
    ich weis ganz genau was du mit dem blog meinst da ich selber seit 2003 den “vogel” drausse hab 😉
    mich hat es damals auch ziemlich schlimm abgehohlt mittlerweile nach jahre langem suchen und forschen
    bin ich zum ziel denk ich angekommen und fast depressionsfrei und es wird tag fur tag besser der trick ist so einfach und gleich so schwer da drauf zukommen es geht einfach um das gefühl der liebe auf im brustraum (herzchakra) gegend darauf muss man sich konzentrieren.liebe verjagt jede angst und depression……sehr geholfen bei meinem leidensweg haben mir die bücher von Louise L Hay “gesundheit für körper und seele” und von S.N.Lazarev die buchreihe “karmadiagnostik”..
    alles gute .gruss waldemar….

  40. Hallo Tobi,

    Deine Worte beschreiben das was ich selber gerne erklären würde. Ich danke Dir dafür.

    Hallo, ich heisse Angélique und habe Depressionen, deshalb bin ich aber nicht blöd.

    Mein Hund Yoshy hält mich aufrecht. Manchmal schafft er auch das nicht und dann halte ich mich aufrecht. Für ihn. Ich muss mit ihm raus, füttern und er braucht Nähe.
    Diese Leere in mir kommt immer wieder. Irgendwie sehe ich mich dann von aussen und ich werde noch trauriger. Dabei frage ich mich immer wieder was ich hier eigentlich soll.

    Ich bin ein guter Schauspieler. Nicht jeder sieht wie sehr ich mich zusammenreissen muss um immer wieder aufzustehen.

    Einige Kommentare geben mir die Hoffnung, irgendwann mal nicht mehr mitleidig angesehen zu werden. Vielleicht ein bisschen mehr Verständnis zu erhalten.
    Mein größter Wunsch ist es, dass Dein Blog dabei hilft.

    Liebe Grüsse, Angélique

  41. habe jetz zwei tage nicht reingeschaut und sehe jetz wie viele menschen ihre erfahrungen hier teilen. seit zwei tagen habe ich ein ziemlixhes “tief” und kann mich nicht aufraffen.der kopf schmerzt,eigentlich alles schmerzt.auch das herz…als ob man dauerhaft liebeskummer hätte und manchnal so stark als ob es einem die brust zerreisst.und es versteht keiner.auch wenn man sich nicht meldet oder nur patzige antworten von sich gibt um seine ruhe zu haben und sixh zu vergraben und zu weinen. und dann hört man:”tu nicht so.du bekommst so doch deine extrawurst.depression hat jeder zweite,so schlimm kanns nicht sein”. was soll man da noch sagen? erklären bringt nix.aber den link von diesem blog zu verschicken vielleicht. nochmals danke für diesen blog,ich sehe einfach wie vielen es genauso geht wie mir!

    • Caro, du Arme! “Dauerhafter Liebeskummer” beschreibt es ziemlich gut. Nur dass man leider keinen Grund ausmachen kann. Auf Unverständnis stößt man leider total oft, man haut dem Umfeld ja auch irgendwie ziemlich vor den Kopf, wenn man plötzlich Abstand will und einfach nur noch seine Ruhe. Mir hilft es immer, wenn ich mir tatsächlich die Zeit nehme, die ich brauche. Ich höre dann einfach nur auf mein Gefühl, überlege mir, womit ich mir selbst eine Freude machen könnte, oder entscheide, ob ich mit jemandem reden will und wenn ja, mit wem. Wenn du noch keine Hilfe von außen hast, solltest du dir vielleicht Hilfe suchen. Beim sozialpsychiatrischen Dienst (den gibts eigentlich in jeder Stadt) geht das wahrscheinlich am schnellsten, die haben mich damals sehr zügig wieder halbwegs lebensfähig hingekriegt. Erinnere dich daran, dass der Zustand, indem du dich im Moment befindest, kein Dauerzustand ist. Es WIRD dir wieder besser gehen. Ich glaube, hier verstehen dich alle. Ich drück dir die Daumen, dass du die Kraft hast, die du jetzt brauchst, um dich da wieder rauszuwühlen und hoffe, dass es dir bald besser geht.

  42. ja ich warte bereits auf einen stationären therapieplatz.montag rufe ich dort noch einmal an und vllt habe ich glück und ein bett ist frei. es ist gott sei dank nicht jeden tag so schlimm wie oben beschrieben. es gibt ja auch” gute tage ” 😉

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